Schwere Aufgabenstellung
Die Aufgabenstellung war es, die Filme aus einem Hochregal-Lager mit einer Höhe bis 12 Meter von der alten in die neue Halle umzulagern. Aber wie vollzieht man diesen Umzug mit einer Fehlerquote gleich null beim Aus- und Einlagern von ca. 500.000,00 Stck. einzelnen Filmrollen.
Darunter auch sehr alte Filme mit einem unschätzbarem Wert, welche stets trocken und kühl gelagert werden müssen um das Bildmaterial nicht zu beschädigen.
Wie ist es nun also möglich diese immensen Mengen an Filmrollen so umzulagern, dass möglichst wenig Fehler im Lagerplatzsystem entstehen, das Material nicht beschädigt wird und der Zeitaufwand sich in Grenzen hält, dass der Materialfluss schnellstmöglich wieder aufgenommen werden kann.
Die Idee
Die Anfrage der Planungsfirma SLM Schober Logistik und Materialfluss umfasste den idealen Einfall, welcher in Zusammenarbeit mit Firma Regensburger GmbH ausgearbeitet wurde.
Hier ging es um die Erstellung eines „Mobilen-Palettenrack's“, um die Leihfilme von ehemals Leo Kirch in Unterföhring, praktisch eingelagert, transportieren zu können. Darunter auch sehr alte Filme mit einem unschätzbarem Wert, welche stets trocken und kühl gelagert werden müssen um das Bildmaterial nicht zu beschädigen.
Der Vorteil bestand darin, dass der unmittelbare Zugriff zur Ware nach einem Zeitraum von maximal 24 Stunden gewährleistet war.
Am Ursprungsort
wurden die „Mobilen-Palettenrack's“ (unmittelbar auf der Baustelle) soweit vorbereitet, dass diese direkt auf der Palette verschraubt werden konnten. Des Weiteren wurden bereits die neuen Lagerplatzetiketten und Regalnummerierungen angebracht um die Arbeiten im neuen Lager so gering wie möglich zu halten. Dies ermöglicht es dem Kunden, den bestehenden Lagerbetrieb so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.
Am Bestimmungsort
begann alles mit dem Bau der neuen Bühnenanlage, welche sich über drei Ebenen erstreckt. Diese Ebenen sind verbunden über einen Lastenaufzug sowie eine Treppe.
Um im Falle eines Brandes die Filmrollen aus empfindlichem Material nicht mit Wasser zu beschädigen, wurde eine CO²-Löschanlage installiert.
Die Löschwirkung von CO2 beruht auf der Verdrängung des Brandfaktors Sauerstoff. Während der normale Sauerstoffanteil der Luft bei 21% liegt, senkt die Zugabe von CO2 im entsprechenden Schutzbereich den Anteil auf 15% und weniger. Dadurch wird der Brand innerhalb kurzer Zeit erstickt, ohne empfindliche Materialien zu beschädigen oder sich mit anderen Stoffen zu verbinden.
Es wurde für das ganze Lager eine Kühlung sichergestellt, damit die Filmrollen keinen Schaden nehmen.
Des Weiteren wurde ein versiegelter Lagerraum für sehr alte Filme erstellt, in welchem die Lagerung des empfindlichen Bildmaterials komplett ohne Luftfeuchtigkeit und mit optimaler Kühlung möglich ist.
Nach ca. 12 Wochen Planung und Montage hatten wir es geschafft: Die neue Anlage nahm Formen an.
Die Anlage erstreckt sich über 3 Ebenen und misst insgesamt eine Lagerfläche von 4.400 m².
Die Bühnenanlage war fertig, nun mussten nur noch die neuen Regale dort einziehen.
Der Umzug
Dieser begann mit der schwierigsten Aufgabe, dem Auslagern aus einem Hochregallager mit einer Gangbreite von nur 780 mm.
Mit Gerüsten und speziell hierfür entwickelten Flaschenzügen wurden die Filme in Kunststoffsäcken aus dem Hochregallager ausgelagert. Diese traten nun die Reise auf den Hof an.
Hier wurden die Filmrollen in einem Zelt anhand der vorbereiteten Barcodeetiketten mit den Mobilen-Palettenrack's verheiratet. Dies geschah Regal für Regal. Wenn ein Regal komplett umgeschlichtet war, wurde dies mit Stahlverbänden von vorne und hinten gesichert, so dass ein Verrutschen oder gar ein Herunterfallen schwer möglich war.
Nach Sicherung der Regale, wurden diese mittels Gabelstapler in einem Jumbo (LKW mit Ladehöhe von 3 Metern) verladen.
Die Fertigstellung
Angekommen im neuen Logistikzentrum, begann die letzte schwierige Aufgabestellung.
Die Regale mit einer Höhe von 2.850 mm mussten ohne Verwendung eines Aufzugs auf die Bühnenebenen in 3,0 m und 6,0 m Höhe gebracht werden.
Die Einbringung der schweren und voll beladenen Palette (1.200 kg) war Dank eines speziell von uns entwickelten Stapler-Anbaugerätes am Schubmaststapler möglich.
Nun war alles geschafft. Nach 14 Wochen Umzug war das aufwendige Projekt gemeistert.
Gerne nehmen wir auch Ihre Herausforderungen an.
Ihr Regensburger Team